Montag, 27. April 2009
Signor Klinsmann,
kommen Sie nach Rom. Das Wetter ist besser, das Essen sowieso, vom Wein ganz zu schweigen. Sie müssen ja nicht Papst werden (das wird in den nächsten 500 Jahren nach diesem Amtsinhaber sowieso kein Deutscher mehr), nur Trainer vom AS Rom. Trainer einer verzweifelten, demotivierten, konfusen Mannschaft. Das Stadion kennen Sie noch vom Endspiel 1990, es hat sich leider nicht viel verändert. Wir sind ärmer, Herr Klinsmann, kleiner, hässlicher und ärmer als die Bayern. Wir, die Roma. Unsere Stadt ist natürlich ein viel schöneres Weltdorf als München, ach, man soll nicht Äpfel und Birnen vergleichen. Jedenfalls wären wir Ihnen sehr verpflichtet. Divus Claudius, der göttliche Claudio am Pantheon würde Ihnen jeden Donnerstag Coda alla Vaccinara kochen, in dieser Zimtsauce, die auf Erden niemand sonst hinkriegt. Sie können Buddhas im Trainingszentrum aufstellen, so viel Sie wollen. Das stört hier keinen, wir haben seit den Westgoten schon alles Mögliche gesehen und der Dalai Lama ist Ehrenbürger. Falls Sie die kalifornischen Sonnenuntergänge vermissen: Sabaudias Strände sind nicht weit. Italienisch sprechen Sie eigentlich auch nicht schlecht, also: worauf warten Sie noch? Unser Röschen Rosella würde Sie nicht so stillos feuern wie die Bayern es heute getan haben. Soviel steht fest. Und wenn es mal nicht so klappen sollte, wie wir uns das vorstellen: Wir können immer noch eine kleine Bittprozession zum Divino Amore veranstalten. Das ist doch unsere leichteste Übung.
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