Der Bürgermeister von Paris, Bertrand Delanoe, hat über seinen römischen Amtskollegen Gianni Alemanno gesagt: "Meine Beziehungen zu Alemanno sind nicht so wie die zu seinen Vorgängern. Er hat seine Wahl mit Hitlergrüßen gefeiert." Alemanno ist darüber tödlich beleidigt und wird von seinen Parteifreunden und Teilen der Presse mit gezogenem Schwert verteidigt. Unser ex-neofaschistischer Bürgermeister sagt über den Pariser, dessen Äußerung zeuge von schlechtem Geschmack. Und der hochgereckte, rechte Arm am Abend von Alemannos Anhängern am Abend des Wahlsieges auf dem Kapitol? Kein schlechter Geschmack? Das seien ja höchstens 20 gewesen, sagt Alemanno.
http://www.repubblica.it/2006/05/gallerie/politica/saluti-romani-alemanno/1.html
Ach so. Na dann. In anderen Ländern, in anderen Städten, wären diese 20 flugs um die Personalien gebeten worden. Mindestens. Hier weist der Bürgermeister darauf hin, er sei demokratisch gewählt worden und verdiene deshalb Respekt.
Respekt verdient vor allem der Bürgermeister von Paris, finde ich. Der ist auch demokratisch gewählt worden und spricht endlich aus, was alle denken müssten: Die Verniedlichung faschistischer Symbole in Italien ist Furcht erregend. Alemanno trägt übrigens immer noch ein Keltenkreuz am Hals, das ihn an einen von Linksextremen getöteten "Kameraden" erinnert. Das Keltenkreuz ist in italienischen Stadien als faschistisches Symbol verboten.
Freitag, 24. April 2009
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