Montag, 28. September 2009

Schaut auf diesen Mann...

denn ihn, vielleicht nur ihn allein muss der FC Bayern am Mittwoch besiegen.
http://www.sueddeutsche.de/,ra5m1/sport/11/489398/text/

Montag, 21. September 2009

Il bello del calcio X

Wir haben es ja schon nicht mehr für möglich gehalten: Roma - Fiorentina 3:1. Auf der Bank saß Claudio Ranieri aber auf dem Platz spielte die Roma von Luciano Spalletti. Ach, das könnte auch so weiter gehen. Womit allerdings Schluss sein muss, das ist die unerklärliche Toleranz für die üblichen Idioten in der Südkurve, die gestern wieder Rabatz mit Feuerwerkskörpern machten und "Ehre den neun von Basel" grölten. Gemeint waren nicht die Wusels, die in Basel 0:2 gespielt hatten. Sondern die Krawallbrüder, die sich mit der eidgenössischen Polizei anlegten und deshalb verhaftet wurden. Aber was soll man sich aufregen, wenn in Neapel der STADIONWART auffliegt, weil er in einem Lager UNTER DER KURVE 200 Kilo Schall und Rauch deponiert hat? So sitzen die Krawallskis der Serie A direkt an der Quelle.

Montag, 14. September 2009

Neues aus Berlusconistan

Der für morgen geplante Polit-Talk "Ballarò" im dritten RAI-Programm wird verschoben, weil im 1. Programm die Übergabe der ersten Wohnungen für die Erdbebenopfer in L'Aquila gezeigt werden soll. Erdbeben und Wiederaufbau war ursprünglich auch das Thema für "Ballarò", eine der wenigen gut gemachten Politiksendungen im staatlichen Fernsehen. Nur hätte "Ballarò" keinen Propagandaspot daraus gemacht. Den zeigt jetzt der in dieser Hinsicht verlässliche 1. RAI-Kanal. Mit Berlusconi in der Hauptrolle als Schlüsseldaddy.
Sein Minister (für den Staatsdienst) Renato Brunetta hat die Streichung öffentlicher Mittel für die Filmförderung verlangt. Mit der Begründung: "Kino fällt nicht unter Kultur, sondern unter Spektakel. Der Staat subventioniert aber auch keine Pianobars oder Diskotheken." Brunetta bezeichnete die italienischen Fimschaffenden als "Schmarotzer, die vielleicht noch nie gearbeitet haben." Der Schauspieler und Regisseur Michele Placido kündigte eine Verleumdungsklage gegen den Minister an. Placido wies darauf hin, dass seine Filme nicht vom Staat gefördert seien, sondern "von dem Privatunternehmen Medusa." Das ist die größte Filmfirma im Land. Sie gehört...genau: Berlusconi.
Der Schriftsteller Sandro Veronesi ("Stilles Chaos") schrieb in einem Kommentar: "Berlusconis Feldmarescialli werfen ihre Masken ab - und dahinter sieht man die Fratze des Faschismus." Der knapp 1,60 Meter große Brunetta sei aber nur "eine Fleisch fressende Pflanze" auf Berlusconis Fensterbank.

Zitter, zitter

...und am Schluss drei Punkte beim 2:1 gegen Siena. Schön war's nicht aber wir wollen nicht zimperlich sein. Sind schließlich die ersten drei Punkte der Saison.

Sonntag, 13. September 2009

Ein Staatsbegräbnis

...für einen Fernseh-Entertainer, nach einem Berufsleben zwischen RAI und Mediaset. Im Dom zu Mailand, draußen 12.000 Leute, in Tränen aufgelöst. Drinnen, kniend, Berlusconi. Staatstrauer für einen TV-Unterhalter, irgendwie logisch in diesem Land, das sich doch längst zu Tode amüsiert hat. Das Land Michelangelos und Raffaels, Verdis und Puccinis. "Er hat mich bei der Mühe, Italien zu regieren, unterstützt", sagte Berlusconi in der Kathedrale über den toten Showmann, und wo Berlusconi Recht hat, hat er Recht. Beim Regieren unterstützt wurde er von dem Verstorbenen etwa in der Jury der Fleischbeschau "Miss Italia." Die begann gestern von Neuem, fünf Abende lang bekommt Italien auf dem ersten RAI-Kanal Beine und Busen von jungen Frauen zu sehen, die nach dem Wettbewerb im Fernsehen landen werden oder in der Politik oder in beidem.

Freitag, 11. September 2009

No, Grazie

Rosella Sensi sträubt sich nicht nur, die Roma zu verkaufen - aus Gründen, die ich hier aufzulisten versuche:
http://www.sueddeutsche.de/,tt6l3/sport/635/487045/text/
Nein, sie hat auch ernsthafte Pläne für ein neues Stadion. Das Stadion, ganz für die Roma, soll irgendwo an der Via Aurelia gebaut werden, in der Nähe der Stadtautobahn und ungefähr 100 Kilometer entfernt von der nächsten Metrohaltestelle. Was kümmert es die Klubpräsidentin, wie die Tifosi ins Stadion kommen? Wer über fehlende Busse klagt, soll sich einen Chauffeur nehmen, ungefähr so denkt Rosella-Marie Antoinette. Die gleich neben der Arena auch noch einen künstlichen See anlegen will, wie weiland Nero, an der Stelle steht dann heute das Kolosseum. Im Kleingedruckten kann man dann lesen, was Rosella nebenan baut. 3000 Wohnungen. Drei-tau-send! Auch für Leute mit eigenem Auto natürlich, aber das ist wirklich nicht ihr Problem.

Donnerstag, 10. September 2009

Berlusconi und die Kritiker

"Lest keine Zeitungen, seht lieber fern. Im Fernsehen kann man keine Wörter verbiegen!" Also sprach der Meister. Alles Strategie:
http://www.zeit.de/2009/38/Berlusconi

Montag, 7. September 2009

Help!

Heute morgen sagt Silvio Berlusconi, die Bedrohung der Pressefreiheit in Italien sei ein "Witz, den Kommunisten und Katho-Kommunisten erzählen." Denen gehörten ja auch 90 Prozent der Zeitungen. Und wo gehören die wohl hin? Und warum sieht, verdammt nochmal, das Ausland nicht hin?

Samstag, 5. September 2009

Georgien-Italien 0:2. Oder 2:0?

Das ist Kakhaber Kaladze. Er spielt (immer seltener) für den AC Mailand und für Georgien. Heute abend entschied er ganz allein das WM-Qualifikationsspiel Georgien-Italien. Als tragischer - ja, was? Held? Als Tragöde in der Hauptrolle jedenfalls. Denn Kakha Kaladze erzielte zwei Tore. Zwei Tore für Italien, beide in der zweiten Halbzeit. Wenn Kaladze ganz allein vorm eigenen Tor stand, sozusagen als einsamer Wächter vor seinem Torwart Lomaia, jedesmal also, wenn solches geschah und einer der Italiener den Ball in seine Richtung fliegen ließ, nagelte Kaladze ihn herein. Zuerst mit dem Kopf, dann, sehr entschlossen, mit dem rechten Fuß. Lomaia war machtlos. Das Publikum sprachlos.
Kaladzes Tore blieben die einzigen. Italien gewann 2:0. Nichts besonderes in der Statistik, in den Annalen des Weltfußballs: Großer schlägt Kleinen, klar und eindeutig. Für Kaladze ein Drama. Wer weiß, wie oft er heute nacht von diesen beiden Toren träumt!
http://www.sueddeutsche.de/,tt8l2/sport/223/486636/text/

Freitag, 4. September 2009

Gaddafi und Milan

Nachdem Herr Gaddafi die Schweiz in drei Teile zerlegt haben wird (his own words), weil die Schweizer Polizei die Unverschämtheit besaß, seinen Sohn Hannibal wegen Mißhandlung des tunesischen Hauspersonals festzunehmen - nachdem also die Schweiz, vermutlich auch unter dem Applaus des Bundesfinanzministers, von der Landkarte getilgt worden ist, kauft Gaddafi den AC Mailand. Vielleicht, angeblich, möglicherweise. Berichtet heute "La Repubblica." Ich weiß, dass ich mit diesen neuen Gerüchten neuen Unmut unter der verehrten Leserschaft erregen werde - aber Leute, so sieht es hier aus. Gaddafi wurde auch schon als neuer Besitzer von Juve (da hat er immerhin ein paar Prozent) und Roma (um die verhandelt jetzt ein Groß-Pillendreher) gehandelt. Eigentlich könnte man ihm gleich ganz Italien verkaufen aber vielleicht dreht Berlusconi ja schon daran. B. hat Milan ganz offentlich satt, er will da nicht mehr reinbuttern, vor allem, seitdem die dauernd verlieren. Außerdem kann er für einen Kakà zehn Feltris kaufen. Feltri ist der neue Chefredakteur von Berlusconis Zeitung "Il Giornale", der einen Berlusca-Kritiker nach dem anderen zum Abschuss freigeben wird. Der erste auf seiner Liste war der Chef der Bischofszeitung und Feltri hat ihn schon erlegt. Nein, dieser Mann wird keinen an den Pfosten setzen!

Mittwoch, 2. September 2009

Ranieri hat begonnen

Luciano Spalletti hat gekündigt, Claudio Ranieri heute angefangen als Roma-Trainer.
Spalletti hatte die Nase voll. Mit ihm spielte die Roma zeitweise den besten Fußball der Serie A, leider hat sich die Klubführung im letzten Jahr als ziemlich unterklassig erwiesen. Der Trainer, in Roma wegen seiner Glatze "er pelata" genannt, verabschiedet sich unter Verzicht auf alle Gehaltsansprüche. Ein echter Gentleman, der Spalletti, vielleicht weiß er auch genau, dass es nichts mehr zu holen gibt. Ranieri hat auch sehr gute Manieren. Er stammt aus dem Viertel Testaccio, wo die Roma gegründet wurde. Eigentlich beste Voraussetzungen aber ich bin nicht sicher ob das reicht. Die Roma brauchte nicht unbedingt einen neuen Trainer. Sondern ein paar neue Spieler und dafür dringend einen neuen Eigentümer.