Donnerstag, 22. Januar 2009

Neapel summt Puhdys

Es passieren merkwürdige Dinge in diesem Land. Der Regierungschef ruft spätabends in der Fußball-Brüllshow eines kleinen Privatsenders an, um dem Volk zu verkünden, dass Kakà bei Milan bleibt:





Der Parlamentsausschuss zur Kontrolle des Staatsfernsehens RAI wird aufgelöst, um den Vorsitzenden loszuwerden, der zwar ein Politiker der Opposition ist aber von den Regierungsparteien gewählt wurde, um der Oppositions eins auszuwischen.
Aber dann gibt es Neapel und das Kino "Modernissimo", wo "Die Legende von Paul und Paula" gezeigt wird, einer der schönste Liebesfilme aller Zeiten. Das Kino ist pickepackevoll mit Neapolitanern, die einen DDR-Film aus dem Jahre 1973 sehen wollen, in dem ein Mann auf der Treppe vor der Wohnung seiner Geliebten campiert, und dann mit der Axt ihre Wohnungstür einschlägt, damit sie ihn endlich erhört (wieso gibt es sowas eigentlich nur in alten DDR-Filmen?). Das neapolitanische Kino fiebert, lacht und schnieft. Beim Herausgehen summen alle dieses Lied von den Puhdys, mit dem der Film anfängt und aufhört. Und ein Signore zwischen 70 und 80 fragt mich leise: "Wo kann man denn diese Musik kaufen? Sie hat mich so bewegt."

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