Donnerstag, 11. Dezember 2008

Zwischen den Pfosten

Immer mal wieder flammt die Debatte um die angebliche Krise der italienischen Torwart-Schule auf. Sogar der große Dino Zoff glaubt, dass nach Buffon nichts mehr kommt. Auf calciatori.com beschäftigt sich Torwarttrainer Antonello Brambilla mit dieser These. Die Torwartschule der 1960er und 70er Jahre sei eine Legende: "Vielleicht war Italien tatsächlich Vorreiter beim Torwarttraining. Aber es gab keine gemeinsame Linie." Solche Regeln seien erst in den letzten 15 Jahren entstanden.
Die Tatsache, dass Italien zusehends Keeper importiere (sehr viel weniger als England aber mehr als Spanien, Deutschland und vor allem Frankreich) beruhe auf einem echten Nachwuchsmangel: "In Italien gibt es immer weniger Sportunterricht und immer weniger Freiflächen zum Fußballspielen. Man findet keine zwei Bäume für ein Tor, wer schwitzt, den lässt seine Mamma die nächsten Monate nicht spielen - der Fußball ist aus der Freizeit unserer Kinder verschwunden." Wohl wahr. Wer dennoch spielt, will nicht ins Tor, denn ins Tor gehen nur die Flaschen. In der Abwehr zu spielen, ist ohnehin in Verruf geraten, weil Italiens heimlicher Nationaltrainer Silvio B. gern von sich gibt, nur nach vorn sei richtig Fußball.
Von den drei italienischen Mannschaften im CL-Achtelfinale hat nur Juventus einen Italiener im Tor: Buffon eben. Bis Januar vertritt ihn der Österreicher Manninger. Hinter Buffon kommt in Italien tatsächlich nur Marco Amelia von US Palermo, sein Stellvertreter im Nationalteam. Aber immerhin. Das Durchschnittsalter der Serie A- Schlussmänner liegt bei 28 Jahren. Nur die Bundesliga-Keeper sind jünger.

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