Mittwoch, 3. Dezember 2008

Tassisti und Taxifahrer

Zum Flughafen nach Rom brachte mich ein Taxifahrer, der die ganze Zeit nur schlimme Sachen erzählte. Zum Beispiel, dass er am Airport Ciampino, wo die Billigflieger ankommen, nicht mehr stehe. In Ciampino dirigiere eine Bande von Kriminellen die Taxifahrer, Delinquenten, die den ahnungslosen Touristen ein Vielfaches des normalen Fahrpreises abknöpften, aus diesem Grund auch keine Italiener transportierten, und die Polizei schaue dabei zu. Die kriminellen Taxifahrer, sagte mein Tassista, hätten ihn schon einmal verprügelt, weil er nicht mitmachen wollte am organisierten Kundenbetrug. Und seitdem bringe er zwar Passagiere nach Ciampino, drehe aber gleich wieder um und fahre mit leerem Wagen zurück.
Vom Flughafen nach München brachte mich ein Taxifahrer, der die ganze Zeit über Bücher redete. Der Taxifahrer sagte: Eigentlich bin ich Verleger. Aber mein letztes Buch lief nicht so gut. deshalb muss ich jetzt mal ein paar Runden Taxi fahren. Er kannte sich in München nicht aus. Er gab mir eine Taschenlampe, mit deren Hilfe ich auf meinem alten Falkplan die Strasse fand, an der er mich sicher absetzte. Wieviel Bücher machen Sie im Jahr, fragte ich. Eines, sagte der Taxifahrer. Aber ich hatte auch schon mal einen Hunderterstapel bei Thalia. Sie wissen nicht, wie schön das ist.

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