Wenn es um Pressefreiheit in Italien geht, wird das im Ausland allzu oft reflexhaft auf Berlusconis Kontrolle des Staatsfernsehens bezogen. Dabei wird aber vergessen, dass Berlusconi auch in der Kinofilmproduktion und im Verleih die Nummer eins ist und dass ihm außerdem die Verlagshäuser Sperling & Kupfer, Mondadori, Einaudi und der Kunstbuchverlag Electra gehören. Der Mann ist Italiens Kulturindustrieller Nummer Eins.
Trotzdem ist Berlusconi nicht die größte Gefahr für die Pressefreiheit in Italien. Das ist nämlich die Mafia. In weiten Teilen Süditaliens müssen Journalisten um Leib und Leben fürchten, wenn sie über die Banden der organisierten Kriminalität berichten. Der bekannteste von ihnen ist Roberto Saviano. Er führt seit dem Welterfolg von Gomorrha das Leben eines Gefangenen. Gomorrha erschien im Berlusconi-Verlag Mondadori und verkaufte sich sechs Millionen Mal. Jetzt hat Berlusconi Roberto Saviano attackiert: Er mache Werbung für die Mafia.
Dienstag, 27. April 2010
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