Luciano Spalletti hat gekündigt, Claudio Ranieri heute angefangen als Roma-Trainer.
Spalletti hatte die Nase voll. Mit ihm spielte die Roma zeitweise den besten Fußball der Serie A, leider hat sich die Klubführung im letzten Jahr als ziemlich unterklassig erwiesen. Der Trainer, in Roma wegen seiner Glatze "er pelata" genannt, verabschiedet sich unter Verzicht auf alle Gehaltsansprüche. Ein echter Gentleman, der Spalletti, vielleicht weiß er auch genau, dass es nichts mehr zu holen gibt. Ranieri hat auch sehr gute Manieren. Er stammt aus dem Viertel Testaccio, wo die Roma gegründet wurde. Eigentlich beste Voraussetzungen aber ich bin nicht sicher ob das reicht. Die Roma brauchte nicht unbedingt einen neuen Trainer. Sondern ein paar neue Spieler und dafür dringend einen neuen Eigentümer.
Mittwoch, 2. September 2009
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6 Kommentare:
Bravo! Sie synthetisieren meine Meinung kurz und bündig. Jedoch muss ich ihnen in einem Punkt widersprechen. Ranieri gibt sich zwar gerne als Mann von Welt, jedoch hat er oft bewiesen, ein "rosicone" zu sein, wie der Römer zu sagen pflegt. Wenn ihm etwas nicht passt, ärgert er sich krank, und kommt nicht umhin, es nach außen darzustellen.
Ma si, e rosicone sarà!
Diese ständigen Rufe nach neuen Eigentümern in der Serie A (siehe auch Milan) sind nur eins: Peinlich. Klar wird es wahrscheinlich irgendwann so kommen, aber vielleicht hätte ein wirtschaftlich abgehalfterter Club auch einfach mal zehn Jahre ohne auch nur entfernte Titelambitionen und ohne regelmäßige Qualifikation für die CL verdient? Die Menschen in Florenz können damit schliesslich auch leben. :-)
Wer ruft denn nach Eigentümerwechsel bei Milan? Vielleicht Berlusconis Kinder, ich jedenfalls nicht.
Was die Roma angeht, ruft danach besonders die Gläubigerbank Unicredit. Bei der stehen die Sensis mit ihrer Italpetroli mit über 300 Millionen in der Kreide und lassen seit Monate jede Zahlungsfrist verstreichen. Die Roma hat in diesem Sommer keine Transfers tätigen können, obwohl sie Aquilani für 23 Millionen verkauft hat. Die sind einfach so klamm, dass sie nicht mehr konkurrenzfähig sind.
Und was die Fiorentina angeht: Die Della Valle buttern rein, keine Sorge!
Na Legionen von Milantifosi denen der Verkauf von Kaka ohne adäquaten Ersatzkauf gegen den Strich geht. Und natürlich interessiert es nur sehr entfernt, wer Eigentümer bei anderen Clubs ist. Ich meinte das grundsätzlich: Die Serie-A-Mentalität jahrelanges "Über die Verhältnisse leben" durch einen neuen Eigentümer ruckzuck Ungeschehen zu machen. Die Lösung für alles. Ich fände es gut, wenn da mehr Clubs mal langfristige Konsequenzen spüren müssten, das wäre gegenüber den nicht so starken Vereinen, die sich keine alternde Ex-Superstars mit Abermillionen pro Jahr gönnen, nur fair. Napoli musste doch auch durch eine sehr schwere Zeit und ich finde, sorry sorry, nichts für ungut, jetzt wäre mal die Roma dran. Und gerne auch Milan.
(P.S.: Natürlich ist mir klar, dass das auch in anderen Ligen passiert, siehe gerade im Moment Real Madrid. Dennoch scheint es in der Serie A ganz extrem ausgeprägt zu sein mit einem neuen Eigentümer alle Probleme hinwegwünschen zu wollen und so nicht den steinigen Weg gehen zu müssen.)
Das kann man natürlich alles nur unterschreiben. Die Roma zahlt immer noch 70 Mio Euro an Gehältern, doppelt soviel wie Lazio. Ein Wahnsinn.
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