Sonntag, 13. September 2009

Ein Staatsbegräbnis

...für einen Fernseh-Entertainer, nach einem Berufsleben zwischen RAI und Mediaset. Im Dom zu Mailand, draußen 12.000 Leute, in Tränen aufgelöst. Drinnen, kniend, Berlusconi. Staatstrauer für einen TV-Unterhalter, irgendwie logisch in diesem Land, das sich doch längst zu Tode amüsiert hat. Das Land Michelangelos und Raffaels, Verdis und Puccinis. "Er hat mich bei der Mühe, Italien zu regieren, unterstützt", sagte Berlusconi in der Kathedrale über den toten Showmann, und wo Berlusconi Recht hat, hat er Recht. Beim Regieren unterstützt wurde er von dem Verstorbenen etwa in der Jury der Fleischbeschau "Miss Italia." Die begann gestern von Neuem, fünf Abende lang bekommt Italien auf dem ersten RAI-Kanal Beine und Busen von jungen Frauen zu sehen, die nach dem Wettbewerb im Fernsehen landen werden oder in der Politik oder in beidem.

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