Die Curva Sud veranstaltet ein Fußballturnier vor dem Stadion. Besser nicht hingucken bei Roma-Chievo 0:0. Gewonnen haben die Fedayn gegen die Boys, beides Grüppchen, denen man und frau lieber nicht im Dunkeln begegnen möchte. In der leeren Kurve prangte ein großes Vattene. Hau ab. Es galt Rosella Sensi, der Präsidentin, die nach der Geburt ihrer Tochter zum ersten Mal wieder im Stadion war. Sie verstehe die Tifosi, hat Sensi erklärt, nachdem sie unter Polizeischutz die Arena verlassen hatte. Sie habe Respekt vor ihnen.
Vielleicht auch Angst. Der Druck zu verkaufen, wird immer größer. Rosella Sensi wurde von den Kurvenmachos noch nie ernst genommen, die Lokalradios und die römischen Taxifahrer (ein wichtiger Wahllobby von Bürgermeister Alemanno) verbreiteten die übelsten Gerüchte über sie. In der Kuve wehten deutsche Fahnen. Die Leute glauben immer noch, der Industriellenclan Flick wolle die Roma. Die Flicks haben aber schon längst dementiert. Die Hauptstadtpresse köchelt das Gerücht weiter, ohne einen einzigen Anhaltspunkt zu bieten. Außer einem mysteriösen Volker Flick, der aber vielleicht weder verwandt noch verschwägert ist, eventuelle Rechtsanwalt, vielleicht auch Käsehändler, nobody knows. Spalletti wird weggehen in ein paar Wochen, das ist schade aber unvermeidlich.
Übrigens hat das Kulturamt der Champions League verboten, vor dem Kolosseum Fußballplätze einzurichten - im Hinblick aufs Finale hätte die Uefa es wohl apart gefunden, vor der berühmtesten römischen Ruine pölen zu lassen. Ist aber nicht. Das Olympiastadion hat ja auch längst das Kolosseum abgelöst. Wenn ich Rosella wäre, würde ich zu Hause bleiben.
Montag, 4. Mai 2009
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2 Kommentare:
Ich möchte keinen Fußballclub haben!
Seit einigen Tagen werde ich wiederholt von Journalisten und sonstigen Interessierten kontaktiert und über mein angebliches Interesse am Club AS Roma befragt. Ich weiß nicht wie ich zu dieser (zweifelhaften) Ehre komme, dass mein Name in allen möglichen Gazetten gedruckt wird. Eines ist sicher: Ich kaufe keinen Fußballclub! Ich bin auch nicht mit der mittlerweile in Kärnten ansässigen Industriellen-Familie Flick verwandt und vertrete diese auch nicht in meiner Eigenschaft als Rechtsanwalt.
Volker Flick, Graz
Lieber Volker (Flick),
ich kann verstehen, dass Sie keinen Fußballklub kaufen möchten. Zumal man als Roma-Besitzer hier noch nicht mal umsonst mit der Metro fahren kann. Aber ganz ehrlich: Ich würde das auch nicht tun. (In die hiesigen Gazetten kommt man übrigens sehr, sehr schnell. Seit Tagen werde ich von irgendwelchen Fernsehstationen belagert, in deren Sendungen ich zu verschiedenen Problemen der Welt Stellung nehmen soll, obwohl ich noch nicht mal Flick heiße.)
Stattdessen möchte ich eine Drogba-Kollekte anregen. Der würde nach seinem gestrigen Auftritt mit dem Schiedsrichter bei Chelsea-Barca wirklich sehr gut zun unserem Verein passen.
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