Dienstag, 19. Mai 2009

Arme Juve

Zuletzt hat Juventus vor mehr als 40 Jahren in der laufenden Saison einen Trainer entlassen. Und nun, zwei Spieltage vor Schluss, Claudio Ranieri. Wie ein x-beliebiger Provinzklub. Mit dem Argument, man wolle den dritten Platz retten. Die Juve hat Angst! Angst vor Siena! So heißt der nächste Gegner. Falls die Übergangslösung Ciro Ferrara dort ein 5:0 holt, wollen wir das nicht persönlich nehmen. In der Juve-Chefetage sitzen lauter Leute, die zum Fußball gekommen sind wie die Jungfrau zum Kinde. Logische Folge des Moggi-Skandals? Mit ein wenig mehr Erfahrung jedenfalls hätten sie einen gewieften Mann wie Ranieri nicht so mir-nichts-dir-nichts in die Wüste geschickt (Abfindung inklusive), nachdem sie noch vor Wochenfrist getönt hatten, der Trainer bliebe bis 2010. Juve kopflos, das ist neu, das gab's noch nicht. "Nur wer keine Ahnung von Fußball hat, kann annehmen, dass wir dieses Jahr Meister werden", hatte Ranieri schon zu Saisonbeginn gewarnt. Wie denn auch, mit dieser Abwehr? Anstatt da Verstärkung zu holen, heuerte Sportdirektor Alessio Secco, einst Pressesprecher am Hofe Moggis, Fabio Cannavaro an, der so offensichtlich am Ende seiner Karriere ist, dass sie in Madrid ihr Glück kaum fassen konnten, ihn loszuwerden.

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