Donnerstag, 25. März 2010

Herz und Herzchen

Antonio Cassano erzielt für die Sampdoria ein wunderbares Tor gegen Bari (Endstand in Bari 2:1), und entschuldigt sich im Stadio San Nicola dafür bei seinem alten Publikum. Verdrückt sogar ein Tränchen. Tenerone! So viel Herz haben wir bisher nur bei Gabriel Apoll Batistuta gesehen, der nach seinem ersten Treffer für die Roma gegen die Fiorentina haltlos schluchzte. Cassano, der aus Bari stammt, spielte nach neun Jahren zum ersten Mal zu Hause gegen seinen alten Klub. Vorher besuchte er noch seine Grundschule und sagte den dort in Andacht erstarrten Kids: "Macht es bloß nicht so wie ich. Geht bitte fleißig zur Schule." Wir vom Verein "Mehr Herz im Fußball" ernennen Antonio zum Ehrenmitglied. Zumal wir wissen, dass seine Prahlerei mit den 600 eroberten Frauen eigentlich lieb gemeint ist. Anto'! Mit diesem Gesicht only a mother can love! Nicht mit ins Herz schließen möchten wir übrigens Halbbruder Giovanni, der schon wieder wegen Raubüberfalls im Knast sitzt. Und für den Antonio Cassano noch einen Zusatzpunkt bekommt. "Wenn ich nicht Fußballer geworden wäre, dann wäre ich bestimmt ein Krimineller", hat er mal gesagt. Stattdessen ist Antonio Cassano der letzte Lumpenproletarier des europäischen Fußballs. Von der Straße in die großen Stadien, da können einem schon mal die Tränen gekommen.

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