Mittwoch, 25. November 2009

Ma Mou!

Es ist schon bemerkenswert, mit welchem Bronzegesicht José Mourinho nach dem 0:2 gegen Barcelona erläutert, dass seine Mannschaft eben "noch nicht" mithalten kann mit dem Team von Guardiola. Der, das nur nebenbei, noch nicht mal ein Fünftel des Gehalts bekommt, das sich der Portugiese von Inter zahlen lässt. Seit anderthalb Jahren behauptet Mourinho, es obliege nicht seiner Verantwortung, dass Inter international nicht mithalten kann. Der Mann ist auf seine Weise genial, eine Fleisch gewordene Kopernikanische Wendung: Es existiert nur, was ich wahrnehme. Und was ich nicht sehen will, das gibt's auch nicht.
Moratti wird ihn schon nicht in die Wüste schicken. Schließlich hat er schon Mourinhos Vorgänger Mancini den Vertrag zu erfüllen, jährlich fünf Millionen bis 2010. So frisst der italienische Feudalherrenfußball sich selbst und die Fans wenden sich mit Grausen. Wie's besser geht, zeigt der AC Florenz. Der gehört einem Luxusschuster, der im Unterschied zu den Morattis noch was werden will. Er lässt seinen Trainer Cesare Prandelli gewähren - und siehe da: In derselben Zeit, die Mourinho bei Inter hatte, schafft es Prandelli, aus einem jungen, talentierten aber unerfahrenen Team eine Mannschaft zu formen, die souverän ins Achtelfinale kommt - auch ohne ihren besten und international versierten Spieler Mutu.

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