Sonntag, 29. November 2009

Juve-Krise

Eigentlich bin ich kein bedingungsloser Anhänger der Theorie, dass Mannschaften immer genauso sind wie ihr jeweiliger Trainer. Da würden mir auf Anhieb zu viele Gegenbeispiele einfallen. Aber Juventus sah beim heutigen 0:2 in Cagliari schon ziemlich genau so aus wie Ciro Ferrara. Eine Mannschaft, die die Stirn in Falten legt und sich dauernd am Kopf kratzt. Eine Mannschaft, die noch gar keine Mannschaft ist, weil Ciro Ferrara selbst noch gar nicht glauben kann, dass er der Trainer von Juventus geworden ist. So wie Horst Köhler am Anfang als Bundespräsident. (Wobei diese beiden Ämter natürlich nicht zu vergleichen sind, schon klar). Ciro Ferrara jedenfalls ist Sonntag für Sonntag und Mittwoch für Mittwoch so dermaßen überrascht, sich selbst als Juve-Trainer auf der Bank sitzen zu sehen, dass ihn das vollkommen lähmt. Menschlich absolut nachvollziehbar, mir würde es ja genauso gehen. Die Mannschaft aber will Anweisungen. Und dann guckt Ferrara auf den Platz neben sich, sucht Lippi, so wie früher bei der Nationalelf, und Lippi ist nicht da. Ein bisschen wie junge Mütter, die die ersten Tage mit ihren Kindern zu Hause sind und sich dabei ertappen zu denken: Wann kommt denn endlich die Mamma und holt sie ab?

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