Pleitegeier in der dritten Liga
Es gibt eine neue Fußball-Pleitewelle in Italien, aber diesmal sind nicht die großen Klubs betroffen (wie vor ein paar Jahren der AC Florenz, der SSC Neapel und der AC Parma), sondern Drittligisten wie Pescara und Legnano, Klubs mit einer langen Tradition und einer starken Verwurzelung in ihrer Region. Bei Pescara Calcio hat das Desinteresse der Besitzer - die Schweizer Firma Eurocat - den Klub ins Abseits gestellt. Seit August haben die Spieler kein Gehalt bekommen, deswegen drohen sie immer wieder mit Streik. Und spielen dann doch. Gewinnen sogar, wie zuletzt vergangenen Sonntag. "Das Maß ist voll," haben die Spieler geschrieben. "Bei uns gibt es Leute, die 1.500 Euro im Monat verdienen, aber schon lange kein Geld mehr bekommen und nicht wissen, wie sie ihre Kinder kleiden sollen. Wir sind mit unseren Nerven am Ende." 1.500 Euro ist der gesetzliche Mindestlohn für Fußballprofis in Italien, jawohl, das gibt es hier. Zum Vergleich: Zlatan Ibrahimovic von Inter Mailand bekommt als absoluter Topverdiener allmonatlich eine Million Euro. Netto wohlgemerkt.
Mit anderthalb Monatsgehältern von Ibrahimovic könnte sich Legnano Calcio retten. Der 1913 gegründete Klub hat 1,5 Millionen Euro Schulden. Peanuts, verglichen mit den je 120 Millionen, die AS Rom und Lazio Rom dem Staat an nicht bezahlten Steuern schulden. Doch Legnano droht am Freitag das Aus.
Mittwoch, 26. November 2008
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