...getroffen von einer Miniatur des Doms von Mailand. Die Bilder des blutenden Ministerpräsidenten sind um die Welt gegangen. Natürlich ist Gewalt keine Lösung, man sollte Berlusconi nicht schlagen, sondern abwählen und das ewige Gerede über "diese Linke, die man nicht wählen kann", können wir schon lange nicht mehr hören. "Diese Linke" nicht - aber Berlusconi ja? Der Missetäter von Mailand hat offensichtlich psychische Probleme aber wir können uns jetzt schon vorstellen, wie Berlusconis Medien den Vorfall ausschlachten werden.
Dabei ist Berlusconi alles, nur kein Opfer. Wer Wind sät, wird Sturm ernten und Berlusconi sät Gewalt. Sein Weltbild ist voller Feinde, täglich werden es mehr. Die Richter und Staatsanwälte, das Verfassungsgericht, der Staatspräsident, die ausländischen Journalisten: alles Feinde Berlusconis und Feinde Italiens. Das ist für ihn nämlich dasselbe und wer Italiener ist, bestimmt sowieso er. Berlusconi hat Italien gespalten in gute und schlechte Italiener. Wer für ihn ist, ist ein guter Italiener, alle anderen arbeiten nicht gegen ihn, sondern gegen das Land. Der Vorfall von Mailand zeigt, was ein solches Klima der Gewalt auslösen kann.
Gerade komme ich von einer Reise nach Venetien zurück, angestammtes Lega-Nord-Land, es ist schwer, jemanden zu treffen, der nicht für diese Regierungsmehrheit gestimmt hat. Und doch: Die Leute haben die Nase voll. Sie fühlen sich von der Lega Nord verraten und von Berlusconi lächerlich gemacht. Ich glaube, dass Berlusconi das unterschätzt: Die Italiener wollen vor der Welt nicht wie Clowns dastehen. Oder wie Verführte. Jedenfalls wie Leute, die nicht bis drei zählen können. Das erregt auf die Dauer sogar Aggressionen im eigenen Lager.
Sonntag, 13. Dezember 2009
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