...soll uns allen die Ohren langziehen wie der schneidige van Gaal mit seinen Spielern, meint sz-online. Ich kann nur sagen: Wenn van Gaal jemals regieren sollte, gebe ich sofort meinen deutschen Pass zurück. Aber vielleicht erledigen sich solch seltsame
journalistische Verknüpfunge ja von selbst, wenn die Bayern morgen verlieren. Und dann zünde ich in der Theatinerkirche eine Kerze an.
Freitag, 21. Mai 2010
Montag, 10. Mai 2010
Gens Totti
Seit Mittwoch kannte Rom kein anderes Thema als Tottis böses Foul gegen Balotelli im Pokalfinale gegen Inter. Sogar in der großen Caravaggio-Ausstellung auf dem Quirinal konnte man 80Jährige Damen angesichts des Baccus mit dem Früchtekorb flüstern hören..."was Totti da getan hat: Semplicemente terribile!" Es ist nicht so richtig übertrieben, wenn man behauptet, dass die Römer sich schämten für Totti. Dann kam der Sonntag mit Roma-Cagliari, letztes Heimspiel einer wirklich aufregenden Saison. Und die Leute gingen in Totti-Trikots ins Stadion. Zum Aufwärmtraining klang aus dem Stadionlautsprechern "Anch'io sono Francesco." Tottis Frau Ilary präsentierte ihre beiden Kinder wie Cornelia, Mutter der Gracchen. Sie hielt ein Spruchband hoch: "Totti diskutiert man nicht, den liebt man." Semplicemente incredibile!
Die Roma machte eine maue erste Halbzeit und irgendwann ging Cagliari in Führung. In Mailand gewann Inter gegen Chievo und es sah eine ganze Weile so aus, als hätten sie die Meisterschaft schon gewonnen. Dann kam Totti. Verschoss einen Riesenball frei vorm Tor und traf kurz darauf zum Ausgleich. Erwischte den Pfosten. Verwandelte einen Elfmeter in das Siegtor. Und da, spätestens da, hatte Rom Totti verziehen. Wo sind die Leute, die immer noch behaupten, Rom sei eine katholische Stadt? Die einzige römische Religion heißt Fußball und Totti ist ihr Prophet.
Die Roma machte eine maue erste Halbzeit und irgendwann ging Cagliari in Führung. In Mailand gewann Inter gegen Chievo und es sah eine ganze Weile so aus, als hätten sie die Meisterschaft schon gewonnen. Dann kam Totti. Verschoss einen Riesenball frei vorm Tor und traf kurz darauf zum Ausgleich. Erwischte den Pfosten. Verwandelte einen Elfmeter in das Siegtor. Und da, spätestens da, hatte Rom Totti verziehen. Wo sind die Leute, die immer noch behaupten, Rom sei eine katholische Stadt? Die einzige römische Religion heißt Fußball und Totti ist ihr Prophet.
Freitag, 7. Mai 2010
Verschwörungstheorien...
...sind offenbar doch keine italienische Spezialität. Da vermutet Uli Hoeneß finstere italienische Mächte hinter der Endspiel-Sperre für Ribéry. Genau wie die Italiener die finsteren Mächte des Nordens hinter dem knappen Bayern-Sieg durch höchst merkwürdige Schiedsrichterentscheidungen gegen den AC Florenz in München wähnten. Und sogar Michel Platini verdächtigten, den Franzosen mit italienischen Wurzeln. Was soll man dazu sagen? Ein Tor ist ein Tor (nicht wahr, Klose?) und eine Sperre ist eine Sperre.
Mittwoch, 5. Mai 2010
Inter uno titulo
Inter-Roma 1:0 also. Eine über weite Strecken spannende, immer umkämpfte Partie, in der Inter (was man übrigens schon vorher wusste) die physisch und technisch überlegene Mannschaft war, die Roma aber durchaus mithalten konnte, einige sehr schöne Kombinationen zeigte und jede Menge Chancen vergab. Bester Mann der Römer: Taddei. Inter ohne Lucio ist nicht ganz dieselbe, der Ausfall von Sneijder nach nur fünf Minuten kam hinzu.
Was von dieser Partie bleibt: Das Siegestor von Milito nach einem beeindruckenden Sprint von der Mittellinie, dem maradonesken Umschiffen zweier Gegenspieler, dem kraftvollen Abzug in die linke Ecke. Ein Traumtor, ein wunderbarer Spieler.
Und der Aussetzet von Totti. Nach einer Halbzeit auf der Bank trat der Roma-Kapitän nervös an und wurde von Minute zu Minute aggressiver und hysterischer. Sein Foul gegen Balotelli kurz vor Schluss ist unverzeihlich. Totti wurde vom Platz gestellt aber in der Kurve war seine fatale Botschaft sicher schon angekommen - dass man im Zweifel eben Balotelli verprügelt. Sehr, sehr übel. In einer Partie, zu deren Sicherheit angesichts drohender Krawalle 1500 Polizisten abgestellt wurden, kann man sich solche Ausfälle nicht erlauben. Es ist keine Schande, gegen Inter ein Finale zu verlieren - auf diese Weise wird es allerdings wirklich unwürdig. Totti war heute abend in jeder Beziehung eine Riesenenttäuschung für sein Publikum.
Balotelli hingegen hat seine blamable Vorstellung gegen Barcelona vergessen lassen. Für seine sehr ordentliche, konzentrierte Partie bekam er Applaus vom Publikum, von der Mannschaft, von Mourinho. Er wurde gegen Sneijder eingewechselt und hat seine Chance bestens genutzt.
Was von dieser Partie bleibt: Das Siegestor von Milito nach einem beeindruckenden Sprint von der Mittellinie, dem maradonesken Umschiffen zweier Gegenspieler, dem kraftvollen Abzug in die linke Ecke. Ein Traumtor, ein wunderbarer Spieler.
Und der Aussetzet von Totti. Nach einer Halbzeit auf der Bank trat der Roma-Kapitän nervös an und wurde von Minute zu Minute aggressiver und hysterischer. Sein Foul gegen Balotelli kurz vor Schluss ist unverzeihlich. Totti wurde vom Platz gestellt aber in der Kurve war seine fatale Botschaft sicher schon angekommen - dass man im Zweifel eben Balotelli verprügelt. Sehr, sehr übel. In einer Partie, zu deren Sicherheit angesichts drohender Krawalle 1500 Polizisten abgestellt wurden, kann man sich solche Ausfälle nicht erlauben. Es ist keine Schande, gegen Inter ein Finale zu verlieren - auf diese Weise wird es allerdings wirklich unwürdig. Totti war heute abend in jeder Beziehung eine Riesenenttäuschung für sein Publikum.
Balotelli hingegen hat seine blamable Vorstellung gegen Barcelona vergessen lassen. Für seine sehr ordentliche, konzentrierte Partie bekam er Applaus vom Publikum, von der Mannschaft, von Mourinho. Er wurde gegen Sneijder eingewechselt und hat seine Chance bestens genutzt.
Montag, 3. Mai 2010
Zwei haben gespielt
Muslera und Hitzlsperger wollten sich nicht zu Statisten einer grotesken Vorstellung herabwürdigen lassen. Und das, obwohl dem Lazio-Torwart von der eigenen Kurve Prügel angedroht wurde. Muslera hielt dennoch tapfer, was zu halten war. Und für die beiden Tore von Samuel und Thiago Motta konnte er nichts. Zwei haben gespielt (Hitlzperger erst ab der 61.), die anderen neun Laziali boten ein würdeloses Schauspiel: Ein Freundschaftsmatch gegen Inter am drittletzten Spieltag unterstützt von 45.000 Lazio-"Tifosi", die ihre Mannschaft anfeuerten, gefälligst zu verlieren. Das hätte Lazio wohl ohnehin getan, nicht umsonst stehen sie 36 Punkte hinter Inter (34 hinter der Roma). Diese Mannschaft hat eigentlich gar nichts zu verschenken. Und deshalb wollen wir ihre offensichtliche Unfähigkeit, ihre entwaffnende Demotivation auch so bewerten: Sie können es halt nicht besser. Ein einziges Saisonziel haben sie (der Klassenerhalt ist noch nicht sicher aber wen interessiert's?): Die Roma nicht Meister werden zu lassen.
Vielleicht erreichen sie es. Aber die beeindruckende Aufholjagd der Roma wird hinter der peinlichen Verlierershow gestern abend nun wirklich nicht verblassen.
Vielleicht erreichen sie es. Aber die beeindruckende Aufholjagd der Roma wird hinter der peinlichen Verlierershow gestern abend nun wirklich nicht verblassen.
Sonntag, 2. Mai 2010
Donnerstag, 29. April 2010
Passiert ist..
...mein Fehlgriff, während ich versuchte, Davide zu antworten, der sich über einen Artikel über Balotelli in 11 Freunde beschwerte. Zu Recht, finde ich. Über rassistische Ausfälle gegen Balotelli habe ich selbst immer wieder geschrieben, es stimmt aber einfach nicht, dass der Spieler (den der Autor merkwürdigerweise mit einem Wildpferd vergleicht) im Halbfinal-Hinspiel von seinem eigenen Publikum wegen seiner Hautfarbe ausgebuht wurde. Es stimmt außerdem nicht, dass sich keiner schützend vor ihn gestellt hat (Moratti zum Beispiel). Balotelli war gestern auch in Barcelona mit von der Truppe (zum Rückspiel hier ein weiterer, von Klischees triefender "Freunde"-Text), auf dem heimatlichen Flughafen Malpensa forderten ihn die Interisti bei der Rückkehr auf, bloß bei Inter zu bleiben. Wie gesagt, das ist wirklich nicht mein Klub und Inter hat leider ebenso wie die Roma genügend rechte Idioten in der Kurve. Aber es ist nicht Rassismus, was in einem Halbfinal-Nervenkrimi den Spieler der eigenen Mannschaft wegen offenkundiger Leistungsverweigerung beschimpft. Und Balotellis Ausraster reflexartig auf sein feindliches Umfeld zurück zu führen, ist nun wirklich Dreigroschen-Psychologie.
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